
Kreispokalfinale 2015
12 Mai
Kreispokalfinale 2015
Gegnerblick: SC 04 Schwabach
Ein Derby im Pokalendspiel, was möchte man mehr? Quasi ein direkter Nachbar misst
sich dann mit uns . Zu Gast am Rednitzgrund ist am Donnerstag der Bezirksligist SC 04 Schwabach.
Obwohl geographisch nur 6,4 km zwischen beiden
Sportgeländen liegen, so trennten Welten
beide Vereine viele Jahre im Sportlichen. Erst letzte Saison kam es zum ersten Aufeinandertreffen
beider Clubs in einer gemeinsamen Saison. In der Bezirksliga Mittelfranken 2
eröffnete unsere Mannschaft als Aufsteiger mit einem 1:1 bei den Blau-Weißen
die damalige Saison. Diese verlief dann höchst gegenläufig: während sich die
Schwabacher nach einem schlechten Start noch ins Mittelfeld hieven konnten,
ging es für unseren TSV nach gutem Anfang durch eine Pleitenserie direkt wieder
zurück in die Kreisliga. Das Rückspiel gewann der SC04 übri-gens mit 2:1.
In der diesjährigen BZL-Spielzeit verläuft es ein wenig
umgekehrt für die Schwabacher. Nach ansehnlichem Start und Rang 1 in der Liga rutschten
sie durch einen Negativlauf um den Jahreswechsel herum in der Tabelle ab. Ins
Jahr 2015 starteten sie gar mit drei Zu-Null-Pleiten, wodurch sie ihr
selbstgestecktes Ziel Aufstieg wohl wie schon in der Vorsaison vorzeitig
begraben müssen. Fünf Punkte Rückstand sind es zurzeit auf den Tabellenzweiten,
der momentan SV Ornbau heißt.
Mit geplatzten Träumen und unerfüllten Erwartungen hat der
Verein seit ein paar Jahren eine gewisse Routine. Dabei erlebte der Club vor knapp zwanzig Jahren einen
bemerkenswerten Höhenflug. Im Jahr 1996 durch die Fusion des TSV 04 Schwabach und 1.
SC 1897 Schwabach entstanden, landete der Club aus der Goldschlägerstadt in der
fünftklassigen Landesliga zweimal auf dem zweiten Platz, bis es 1998 zum ganz großen Wurf unter Trainer Manfred Ritschel reichte:
der Aufstieg in die Bayernliga. Angekommen in der vierten Liga erlebte die Schwabacher
ihren bislang größten Erfolg. Mit einem dritten Platz waren sie knapp an der
Sensation gescheitert. Vier Punkte fehlten nur zur Meisterschaft und damit zur
Teilnahme an der Aufstiegsrunde in die dritte Liga.
Nach den sagenhaften Erfolgen der Anfangsjahre hieß es, auf hohem Niveau kleinere Brötchen zu
backen. Fünfmal in Folge konnte man sich in der Bayernliga behaupten und landete immer relativ
sicher im Mittelfeld des Tableaus. Danach geriet die Erfolgsgeschichte allerdings ins
Straucheln. In der Saison 2004/2005 musste dieMannschaft die Segel streichen und stieg als Tabellen-16. ab. Der langjährige Vorstitzende
Günther Bussing trat daraufhin zurück. Seit 1983 war er als Funktionär aktiv
(bis 1996 beim TSV 04 Schwabach.)
In der Saison 2004/05 verpassten die anderen
04er des FC Ingolstadt übrigens knapp
den Sprung in die dritte Liga. Davon war man in Schwabach wieder weiter
entfernt. Wie weit zeigt sich erst heute so wirklich. Damit war nämlich
ein schleichender Absturz war
eingeleitet. In der Langesliga zurück bekamen sie kein Bein auf den Boden und
stiegen als 19. direkt eine Etage weiter ab. In der sechsten
Klasse gehörten man wieder zu den vorderplatzierten Vereine. Bald mussten sie
allerdings die Rückstufung in die siebte Liga aufgrund der Ligenreform
hinnehmen. 2011/12 gelang dann für kurze Zeit die Rückkehr in die nun
sechstklassige Landesliga Mitte. Jedoch führte eine dünne Personaldecke erst
zum Rücktritt von Trainer Koc und danach auch zum direkten Wiederabstieg. Zurück in der Siebtklassigkeit erlebten die SC04er letzte
Saison ein Fiasko. War man als Absteiger direkt wieder auf Aufstieg getrimmt,
spielten sie zunächst erst einmal gegen den drohenden Abstieg. Ein
Trainerwechsel zum aktuell amtierenden Duo Feihl/ Pröpster verhinderte
Schlimmeres. Jedoch ist auch diese Saison viel verschenkt worden, fünf
Siege am Stück in den letzten Spielen zum Trotz.
Da kommt der Finalauftritt im Pokal als kleiner
Trostspender. Wie unser TSV waren auch die Blau-Wei-ßen in den letzten
Jahren nicht gar so erfolgreich in dieser Disziplin. Dafür schmissen sie dieses
Jahr den zweimaligen Titelverteidiger FC/DJK Weißenburg mit 2:1 aus dem
Turnier. Eine Woche zuvor schossen sie die Rot-Schwarzen noch mit 5:1 in Liga
ab. Ein Pokalsieg soll wieder eine bessere Zukunft einläuten.
Die Größe der Ambitionen zeigt sich heute schon in der Heimstätte an der Nördlinger Straße. Im Jahr 2000 wurde dort das
Stadion eingeweiht; 2003 erfolgte der Umzug. Das Stadion fasst insgesamt 4.780
Zuschauer, wobei davon 780 in den Genuss eines überdachten Sitzplatzes kommen.
Der Rest darf stehen.
Ebenso wie die SC04-Anhänger am Donnerstag bei uns am Rednitzgrund.